KV-1 s Ehkranami

In diesem Baubericht geht es um das Modell KV-1 s Ehkranami von Trumpeter. Bei dieser Variante des KV-1 war man bemüht, die Panzerung des Turmes und des Chassis zu verstärken, in dem man zusätzliche Stahlplatten aufgenietet hat.

Erste Schritte

Was mir direkt auffiel ist, dass die Kanten nicht ganz so sauber gegossen sind. Daher muss erstmal ein wenig entgratet und geschliffen werden, bevor die Grundfarbe draufkommt. Leider gilt das für recht viele der Teile…

Grate am Spritzling

Grate am Spritzling

Wanne

Nachdem alles mit Tamya XF-62 Olive Drab grundiert wurde habe ich direkt die Wanne mit Washing und Drybrushing gealtert.

Wanne grundiert und gealtert

Wanne grundiert und gealtert

Dazu gibt es einiges zu sagen…

Ich bin ja immer bereit, dazu zu lernen. Nachdem ich jetzt schon oft gelesen habe, man sollte vor dem Washing das Modell mit Klarlack bearbeiten, da das den Kapilareffekt auf die eigentlichen Kanten reduziert, hab ich das in diesem Fall mal auf einer Seite zum Vergleich getan. Verwendet habe ich Tamya X-22 Clear, für die Gun ein wenig verdünnt und dann aufgesprüht. Das ist in der Tat Glanzlack! Dann mit Tamya Flat Black stark verdünnt das Washing selektiv durchgeführt, also den Pinsel an den Kanten angesetzt. Verläuft schön, soweit so gut. Auf der gegenüberliegenden Seite auf der matten Grundierung das gleiche getan. Mit der Richtigen Farbkonsistenz funktioniert das da ganz genauso. Und wenns ein wenig ausläuft ist das so oder so ein guter Effekt, denke zumindest ich.

Und jetzt das Problem: Wie die gelackte Seite wieder matt bekommen?

Ich bin hier zwei Ansätze gefahren:
Erst Tamya Clear mit Flat Base versucht zu mattieren. Hat nicht zufriedenstellend funktioniert!
Dann Revell Aqua Color 02 Clear matt genommen und mit Revell Aqua Color Mix(!) verdünnt. Das hat mir die Düse von der Gun verklebt und ich hab erstmal ein wenig gereinigt. Und zur Info: Pinsel verklebt es genauso! Diese Kombination ist nur eine gute Idee, bis es ans Reinigen geht.
Da mich das Ganze erstmal ein wenig frustriert hat werde ich erstmal ohne Lackieren weitermachen, wie ich das bisher immer schon getan habe. Wenn ich ganz gut drauf bin versuche ich nochmal Revell matt mit Wasser verdünnt…

Den nächsten Washingversuch hab ich dann mit Tamya XF-1 und Tamya Verdünner gestartet. Wie man auf Nachfolgendem Bild sieht verläuft das ziemlich unschön nach den Seiten. Das ist in diesem Fall aber auch egal, denn es wird bald nicht mehr viel davon zu sehen sein. Mit dem Bild soll auch etwas anderes gezeigt werden. Es gibt ja viele Möglichkeiten, Dreckbatzen darzustellen. Nur in 1:72 muss etwas her was nicht allzu grob ist. Hier ist mir mal wieder eine meiner Eigenheiten zu Gute gekommen: Alles aufzuheben von dem ich denke, dass ich es mal brauchen kann. In diesem Falle war es eine Rosenvase gefüllt mit Zirkonsand, die ich mal auf einer Feier eines Rohstoffhändlers gewonnen habe.
Das Zeug ist sowas von fein, dass es beim Schwenken des Gefäßes fast wie Wasser anmutet. Mit Farbe vermischt kann damit sozusagen Dreck trockenmalen.

Phase zwei am Chassis des KV-1 Ehkranami

Phase zwei am Chassis des KV-1 Ehkranami

Da es aufgrund der Räder und Panzerplatten schwierig wäre an alle Stellen heranzukommen, wird zunächst die Wanne vollständig verdreckt. Das gleiche geschieht dann nochmal mit den Anbauteilen.

Hier noch ein Tipp: Wenn man das Treibrad wie in der Bauanleitung angegeben schon zusammenfügt, wird es schwer die Radführung (oder wie man das Teil nennen mag) und das Rad zu montieren. Daher schien es mir sinnvoll das zweite Teil des Rades erst danach aufzusetzen. Außerdem kann man so die Innenseite des Treibrades noch gut verdrecken.

Die fertige, der russischen Schlammperiode entsprungene Wanne sieht dann so aus:

Verdreckte Wanne des KV1-s

Verdreckte Wanne des KV1-s

Verdreckte Wanne des KV1-s

Verdreckte Wanne des KV1-s

Als es nun an das Aufziehen der Ketten ging musste noch eine Lösung für das Durchhängen her. Da die Kettenschutzbleche mit nur geringem Abstand über der Kette liegen kam mir die Idee einer Drahtkonstruktion. Diese würde später nicht mehr sichtbar sein. So habe ich aus dünnem Draht einige Stege gefertigt und dafür in die Wanne mit einem 0.5mm Bohrer Löcher in die Wanne eingebracht.

Vorbereitete Drähte für Kettendurchhang

Vorbereitete Drähte für Kettendurchhang

Bohrungen KV1-s Wanne

Bohrungen KV1-s Wanne

Nach dem Aufziehen der Ketten wurden die Drähte darüber durch die Löcher geschoben.

Wanne KV1-s mit Drahtkonstruktion für Kettendurchhang

Wanne KV1-s mit Drahtkonstruktion für Kettendurchhang

Turm und Aufbau

Am Oberteil des Turmes sind fälschlicherweise die Nieten exponiert, was nicht authentisch ist. Daher müssen diese plan geschnitten bzw. geschliffen werden.

Exponierte Nieten an KV1-s Turm

Exponierte Nieten an KV1-s Turm

Der restliche Aufbau birgt bis auf einige notwendige Entgratungsarbeiten keine Besonderheiten.

Fertigmontage

Ich habe darauf verzichtet die Decals zu verwenden und statt dessen die Turmnummer von Hand aufgemalt. Da die Russen hier nicht immer so Schablonengenau gearbeitet haben wie die Deutschen ist das auch in diesem Maßstab weniger problematisch.
Das Washing wurde mit Ölfarbe und Pastellkreide vorgenommen. Dann erfolgte ein Drybrushing mit Revell 87 Enamelfarbe.
Alles metallische wurde mit dem Graphit eines Minenbleistiftes bemalt. Dazu gehört auch der Frontscheinwerfer.

Hier noch ein paar Eindrücke des fertigen Modells

KV-1 Ekhranami Frontansicht

KV-1 Ekhranami Frontansicht

KV-1 Ekhranami Heckansicht

KV-1 Ekhranami Heckansicht

KV-1 Ekhranami Heckwanne

KV-1 Ekhranami Heckwanne

KV-1 Ekhranami Seitenansicht

KV-1 Ekhranami Seitenansicht

KV-1 Ekhranami Draufsicht

KV-1 Ekhranami Draufsicht